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5 Dinge, die man in der L'Auberge espagnole lernen kann

Die turbulente Kreuzung aus Culture Clash, Soap Opera, Komödie und Liebesgeschichte(n), die 2002 in die Kinos kam, gilt als Kultfilm der Generation „Erasmus“.

Listen 10. September 2019

1. Ein guter Film ist die beste Werbung

Das Förderprogramm der Europäischen Union, das Studentinnen und Studenten mit Stipendien motiviert, ein Jahr im Ausland zu studieren, heißt Erasmus und steht noch immer hoch im Kurs bei vielen jungen Menschen. In L'Auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr macht der französische Student Xavier ein Erasmus-Jahr in Barcelona und gerät in eine wundervolle Multi-Kulti-WG. Der Film entwickelte sich zur inoffiziellen Werbung für das Erasmus-Programm, was Regisseur Cédric Klapisch sehr erfreute. In einem Interview mit dem Avinus-Magazin sagte er: "Ich weiß, dass der Film das Leben von Menschen verändert hat, die vorher nicht wussten, dass es Erasmus gibt. Der Film hat funktioniert wie eine Werbung des Erasmus-Programms. Und ich freue mich, einen Film gemacht zu haben, der Leute verändert hat, denn das ist nicht so häufig. Dieser Film war unterhaltend und hat gleichzeitig etwas bewirkt."

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2. Die Erasmus-Wahrheit sieht manchmal anders aus

Als der Film langsam aber sicher immer weitere Kreise zog, löste er einen kleinen Barcelona-Boom unter Erasmus-Studenten aus. Viele wurden dann mit einer etwas tristeren Lage begrüßt. In einer schönen Reportage des Magazins ZEIT Campus aus dem Jahr 2006 stellt ein Student aus Münster zum Beispiel klar: "Hier ist der Wohnungsmarkt nicht voller Traum-WGs. Es war ungünstig, den Film vorher gesehen zu haben. Durch ihn werden Erwartungen geschürt."

© 2002 Ce qui me meut / STUDIOCANAL / France 2 Cinema / Bac Films / Mate Productions / Castelao Productions. Tous droits r�ser

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3. Vorurteile sollte man vielleicht auch mal locker sehen

Gerade in unseren populistischen Zeiten ist das – oft rassistische – Vorurteil eine beliebte rhetorische Waffe. Klapisch scheut sich dennoch nicht davor, weit verbreitete Stereotypen zu zeichnen. Xavier ist der frei liebende und dabei den Überblick verlierende Romantiker, die Engländerin Wendy ist "pretty stiff", ihr Bruder William der prollige britische Dauertrinker, der Deutsche Tobias die personifizierte Ordnung, dessen italienischer Zimmergenosse Allesandro genauso chaotisch wie die Politik seiner Heimat, die Spanierin Soledad rauscht heißblütig durch alle Szenen und verzweifelt am phlegmatischen Dänen Lars, mit dem sie zusammen ist. Aber Cédric Klapisch macht eben dieses amüsante, episodenhafte Verwirrspiel daraus, das zeigt, dass wir bei all dem eben alle Menschen sind – die viel mehr Gemeinsamkeiten als klischeebehaftete Unterschiede haben.

© � 2002 Ce qui me meut / STUDIOCANAL / France 2 Cinema / Bac Films / Mate Productions / Castelao Productions. Tous droits r�ser

© � 2002 Ce qui me meut / STUDIOCANAL / France 2 Cinema / Bac Films / Mate Productions / Castelao Productions. Tous droits r�ser

4. Auch unübersetzbare Filme können ein großes Publikum erreichen

Die Frage, ob man einen Film denn besser im Original schaut oder in der Synchronisation, beschäftigt sicher viele unsere Leserinnen und Leser. L'Auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr hebelt diese Frage auf, in dem er sich quasi unübersetzbar macht, was dazu führte, dass anfangs nur Xaviers Off-Kommentar eingedeutscht wurde. Tatsächlich funktionieren viele Wortspiele und Missverständnisse eben nur im Zusammentreffen der Originalsprachen. Die Dialoge mach dabei so einen Spaß und sind so hintersinnig getextet, dass man auch beim vierten Gucken immer noch neue Dinge entdeckt. Schon der Titel beweist das: "L‘auberge espagnole" sagt man im Französischen nämlich auch, wenn man ein großes Durcheinander beschreiben will. Auch wenn die meisten nur zwei oder drei der verwendeten Sprachen kennen dürften, entwickelte sich L'Auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr zum Kassenschlager.

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5. Mit Xavier kann man noch viel mehr Zeit verbringen

Hauptdarsteller Romain Duris spielt den charmant-verpeilten Xavier und gewann viele Herzen. Da wundert es nicht, dass Klapisch seine Geschichte später weitererzählte. 2005 ludt er Teile der Clique zum Wiedersehen in St. Petersburg und 2013 gab es noch den dritten Teil Beziehungsweise New York. Geplant war das anfangs aber nicht, wie Klapisch dem Filmreporter erzählte: "Das ist einfach passiert. Nach dem ersten Teil, fragte mich jeder, ob es eine Fortsetzung geben würde. Zwei Jahre lang habe ich das verneint. Aber dann bemerkte ich, dass auch ich wissen will, wie die Geschichte weitergeht. Und ich wollte auch gerne wieder mit den Schauspielern zusammenarbeiten." Im gleichen Interview, das er 2014 gab, konnte er sich "theoretisch" auch einen vierten Teil vorstellen: "Aber es würde wieder einige Zeit vergehen. Xaviers Sohn ist jetzt neun Jahre alt. Also wäre es doch gut, wenn die Geschichte in zehn Jahren weiter geht und er auch bei Erasmus mitmacht."

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