Wer in den 90ern zum ersten Mal Gefährliche Brandung – Point Break gesehen hat, wird diese Erfahrung so schnell nicht vergessen haben. Der junge FBI-Agent Johnny (Keanu Reeves), der gerissene, charismatische, auch für Heten hotte Bodhi (Patrick Swayze), die Action-reichen Überfälle mit diesen bizarren Präsidenten-Gummimasken, die fantastischen Surfszenen, die schwülwarme L.A.-Atmosphäre, die fintenreiche Story – all das ergab eine Mischung, die man selten so gesehen hatte. Kathryn Bigelow zeigte hier in allen Facetten, was sie als Regisseurin kann – und als Zuschauer:in machte der Film einen Heidenspaß.
Anteil daran hatte aber auch der Soundtrack von Gefährliche Brandung. Mal breitbeinig wie bei Ratts "Nobody Rides For Free" oder Shark Islands "My City", mal ausgecheckt klassisch wie beim Love-Song "Seven And Seven Is", mal augenzwinkernd tropisch wie bei Jimmy Buffetts "Volcano", mal Aufs-Maul-gerappt wie bei ICE-Ts "O.G. Original Gangster" – die eingesetzten Songs hatten oft einen ganz eigenen Punch und überstrahlten den Score von Mark Isham ein wenig.
Für unsere Playlist danach haben wir dieses abwechslungsreiche Mixtape eines Filmsoundtracks um einige Westcoast-Sounds aus Los Angeles erweitert. Surf-Klassiker wie "Summertime Blues" von den Beach Boys, Liebeserklärungen an L.A. von Miley Cyrus, Lana Del Rey, She Wants Revenge und anderen, Rap-Legenden der Stadt von Dr. Dre, über Snoop Dogg bis Kendrick Lamar oder lokale Indie-Bands wie Best Coast, Dum Dum Girls und The Neighbourhood – eine Playlist so unberechenbar wie die Wellen in Newport Beach.