Detailsuche

Bild zu Claude Lelouch

Claude Lelouch

Biographie
Filmografie

Ein Regisseur sucht Liebe


„Ich liebe das Leben. Ich führe eine großartige Liebesbeziehung mit dem Kino und dem Leben. Kino und Leben sind ein und dasselbe.“


Claude Barruck Joseph Lelouch, geboren 1937 in Paris als Sohn eines jüdischen Maßschneiders aus Algerien, gehört zu den großen Namen des französischen Films. Seine Leidenschaft für die „siebte Kunst“ entdeckte er in jungen Jahren während der deutschen Besatzung, als er sich in Kinos verstecken musste. Nach ersten Erfahrungen als Reporter gründete Lelouch 1960 seine eigene Produktionsfirma Les Films 13 – der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.


In fast sechs Jahrzehnten inszenierte Lelouch rund 50 Filme, die sich durch ihre Suche nach Spontanität, komplexe Erzählstrukturen und eine besondere Aufmerksamkeit für die Schauspielerinnen und Schauspieler auszeichnen. Seine Geschichten kreisen um die großen Themen des Lebens: Liebe, Freundschaft, Verrat, Schicksal – oft erzählt in miteinander verwobenen Handlungssträngen und eingefangen in betont ästhetischen Bildern.


1966 gelang ihm mit „Ein Mann und eine Frau“ der große Durchbruch. Das romantische Drama über zwei Menschen, die trotz ihrer Gefühle nicht zusammenfinden können, gewann die Goldene Palme in Cannes und zwei Oscars® für das Beste Drehbuch und den Besten fremdsprachigen Film. Der Film machte Lelouch weltberühmt und prägte seinen Stil: emotionale Intensität, musikalische Akzente und die Verbindung von Kino und Leben. 


In den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelte Lelouch weitere charakteristische Motive: den Figurentypus des Kleinganoven, wie in Voyou – Der Gauner (1970), sowie die Technik, Charaktere über Jahrzehnte hinweg in verwobenen Erzählungen einander begegnen zu lassen, etwa in So sind die Tage und der Mond (1989). Auch seine jüdische Herkunft spiegelt sich in mehreren Filmen wider, darunter Ein Leben lang (1974), der ihm eine Oscar-Nominierung für das Drehbuch einbrachte.


Zu den Schauspielgrößen, die mit Lelouch arbeiteten, zählen Jean-Paul Belmondo, Anouk Aimée, Jean-Louis Trintignant, Sandrine Bonnaire, Nicole Garcia, Jacques Brel, Vincent Lindon, Géraldine Chaplin, Johnny Hallyday und viele andere. Mit „Ein Mann und eine Frau – 20 Jahre später“ (1986) kehrte er zu seinem größten Erfolg zurück und erzählte die Geschichte mit denselben Hauptdarstellern weiter. 
Neben seiner Regiearbeit produzierte und vertrieb Lelouch auch Filme wie Among Adults (2006) und Hasta La Vista (2011). Trotz gelegentlicher Ausflüge nach Hollywood – unter anderem mit Stars wie James Caan, Charlotte Rampling oder Jeremy Irons – blieb seine Welt das französische Kino, das er über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt hat. Sein jüngstes Werk „Finalement“ (2024) beweist, dass seine Liebe zum Film ungebrochen ist. Für Lelouch sind Kino und Leben untrennbar miteinander verbunden.

Arthaus Stores

Social Media