Detailsuche

Bild zu MOVIECULT: Aber was ist denn eigentlich "Kult"?

MOVIECULT: Aber was ist denn eigentlich "Kult"?

Der neue Amazon-Channel "Studiocanal presents MOVIECULT" ist die mehrstündige, extrem unterhaltsame Antwort auf die Frage, was eigentlich einen Kultfilm ausmacht.

26. Januar 2023

Man wirft so schnell mit diesem Wort rum: "Kult". Allerdings ist dann meistens eher so etwas wie ein "Kultstatus" gemeint. Und damit sind wir schon im Kern des Problems, das viele mit diesem Wort haben. Es wird einfach zu inflationär benutzt: Werbeagenturen wollen einem ständig was "Kultiges" andrehen, dumme Deutsche Comedy-Nasen halten sich für "Kult" und wenn man mal ganz streng auf die Sachlage blickt, muss man eh zugeben: "Kult" ist ein Boomer-Wort.

Das Drehbuch: ein Unfall. Der Film: trotzdem Kult. © Studiocanal GmbH

Das Drehbuch: ein Unfall. Der Film: trotzdem Kult. © Studiocanal GmbH

Trotzdem hat Studiocanal seinen neuen Amazon-Channel MOVIECULT genannt – und wissen Sie was? Wir finden das – noch ein Boomer-Ausdruck – ganz geil. Denn wenn es um Filme geht, sieht die Sache mit dem "Kult" oder dem "Kultstatus" ein wenig anders aus. Den muss man sich nämlich verdienen – und zwar direkt beim Publikum. Es gibt schließlich dutzende Beispiele, wo jemand zwingend einen "Kultfilm" machen wollte und dann schlichtweg dran scheiterte. Überhaupt stellt man bei der Frage schnell fest, dass es eben nicht die perfekten Filme sind, die Kultstatus erreichen, sondern manchmal auch die unterhaltsamen Unfälle, die Ideen, die ihrer Zeit voraus waren, die Grenzüberschreitungen, die einst Skandale auslösten.

Hier ist die Sachlage anders: Spurlos verschwunden ist großes Kino – aber nur in Kultkreisen bekannt. © Studiocanal GmbH

Hier ist die Sachlage anders: Spurlos verschwunden ist großes Kino – aber nur in Kultkreisen bekannt. © Studiocanal GmbH

Im MOVIECULT-Channel gibt es zahlreiche Beispiele dieser Art: Peeping Tom - Augen der Angst zerstörte Karrieren und gilt heute als Kultfilm und Meisterwerk. Die Filmreihe und auch der Roman Emmanuelle galten als billige Softpornos und wurden dennoch Klassiker der Nachtprogramme. Dr. Who und die Daleks ist dramaturgisch und Drehbuch-technisch ein kompletter Unfall, aber sah einfach so hirnsprengend weird und kultig aus, dass er über den Umweg "Guilty Pleasure" zum Kultfilm wurde. Gleiches gilt für Flash Gordon (Foto oben), der erst mit ein wenig Abstand so flashte, wie er es heute noch tut. Zugleich gibt es perfekt geschriebene, gespielte, gefilmte, fehlerfreie Filme wie der holländische Thriller "Spurlos verschunden", die es aus irgendwelchen Gründen nicht zum "Meisterwerk" geschafft haben - aber zum "Kultstatus" in einem sehr gut informierten Kreis von Filmfreund:innen. Und dann gibt es natürlich noch Regisseure wie John Carpenter, der anfangs oft belächelt wurde und auf Langstrecke fast ein Abo auf den "Kultfilm"-Stempel hat.

Peeping Tom zerstörte Karrieren – und gilt inzwischen als Meisterwerk und Kultfilim. © Studiocanal GmbH

Peeping Tom zerstörte Karrieren – und gilt inzwischen als Meisterwerk und Kultfilim. © Studiocanal GmbH

All diese genannten und noch dutzende mehr Filme, können Sie seit geraumer Zeit auf dem Channel MOVIECULT für 3,99 Euro im Monat sehen. Eine Kult-Flatrate sozusagen. Wobei sich auch die Macher:innen des Kanals niemals anmaßen würden, eine Definition, eine Rezeptur oder gar eine Bauanleitung für einen "Kultfilm" zu haben. Eher im Gegenteil: Unsere Redaktion dürfte sich lebhaft drüber streiten, ob alle Filme bei MOVIECULT wirklich verdient haben, unter diesem Banner zu laufen. Aber genau deshalb sehen wir die Sache und den Kanal sportlich: Hier laufen Filme, die nicht von allen, aber von vielen als "Kult" bezeichnet werden – lassen Sie uns also doch gemeinsam herausfinden, warum das denn so sein könnte …

Hier geht’s zum Channel "Studiocanal presents MOVIECULT" auf Amazon.


Den Trailer zum Channel gibt es hier zu sehen:

Video kann aufgrund der gewählten Cookie-Einstellungen nicht gezeigt werden.

Dazu in unserem Magazin

Arthaus Stores

Social Media