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Meine Güte, diese Hüte! Serpico

Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Frank Serpico niemals ohne Mütze aus dem Haus geht – und dass er ganz schön viele verschiedene Kopfbedeckungen hat? Eine kleine Modenschau.

Trivia 02. Dezember 2020

Manchmal hat man beim Filmegucken diesen Aha-Moment! Dann denkst du dir zum Beispiel: "Mensch, der Serpico hat ja in fast jede Szene ne andere Mütze auf dem Kopf!" Oder eben: "Meine Güte, diese Hüte!" Und tatsächlich ist der Thriller um den von Al Pacino dargestellten Undercover-Cop auch ein bisschen eine Modenschau.

Beanie, Bucket Hat, Budjonny – die Mützen und Hüte zeigen entweder die Brüche in dieser faszinierenden Figur oder…

Fassen wir mal zusammen: Serpico trägt eine Servicekappe der Polizei, weil er nun mal Polizist ist, eine Art Buschhut, weil New York ein Dschungel aus Verbrechen und Korruption ist (oder ist es ein Cowboyhut? Würde auch passen), desöfteren eine Strickmütze, damit nicht gleich jedem auffällt, dass es faustdick hinter den Ohren hat, etwas im Style von Fischermützen, weil er drauf und dran ist, einen dicken Fisch ins Netz gehen zu lassen, diverse Beanies, weil er für eine Bommelmütze einfach schon ein zu großer Junge ist, einen Bucket Hat, weil diese doch leicht theatralische Arbeit auf der Straße wie Arsch auf Eimer zu seinem individuellen Charakter passt, mit dem sich auch der echte Serpico von seinen Kollegen absetzte –, eine Budjonny-Cap wegen seines rebellischen Gemüts, einen Baseball-Schlaghelm, um sein gespaltenes Verhältnis zur US-Kultur zu verdeutlichen. Hmmm – Haben wir da auch immer richtig hingeschaut. Was meinen Sie?

Immer auf der Hut, nie ohne Hut

Immer auf der Hut, nie ohne Hut

Wir finden jedenfalls: Egal, was Al Pacino als Serpico auf dem Kopf trägt, das trägt er mit Haltung, und es betont diesen einzigartigen Blick aus diesen Augen, die nicht lügen können. Es sind lauter Symbole für die Brüche in jener faszinierenden Figur, die als Undercover-Cop anderen etwas vorspielte aber aufrichtig wie kein anderer New Yorker Polizist in den 1970er Jahren gegen die grassierende Korruption ins Feld zog.
Es kann natürlich auch sein, dass die Ausstatter*innen im Team von Regisseur Sidney Lumet besonders ambitioniert oder ziemlich schusselig waren ("Wo zum Teufel ist die Mütze von gestern? Na, nehmen wir einfach eine andere…"). Wir werden es nie erfahren.

WF

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