Es ist ein unrühmliches Kapitel der US-amerikanischen Filmgeschichte, ja überhaupt der Geschichte eines Landes, das sich den Freiheitsgedanken auf die Fahnen schreibt. Anti-Faschismus war gerade noch eine zeitgemäße Haltung gewesen, da änderten der Kalte Krieg und das Misstrauen gegenüber dem Riesenreich der Sowjetunion jäh die Vorzeichen: Nun schien hinter jeder Ecke die "Rote Gefahr" zu lauern – und einst verehrte Idole jagten den braven Büger:innen plötzlich Angst ein mit ihren sozialistischen Ideen und monströsen Fratzen. Heute nennt man die Zeitspanne von 1947 bis 1956 die "McCarthy-Ära" – nach dem als Kommunistenjäger bekannten Senator Joseph McCarthy, der eigentlich erst mit Beginn der 1950er Jahre in Erscheinung trat.

Die ganze bittere Historie in all ihren unappetitlichen und verdammt spannenden Details wird in dem Podcast "You Must Remember This" über Hollywoods vergessene und geheime Ecken erzählt. Von den Ursprüngen des Antikommunismus und der so genannten Schwarzen Liste, die 1950 etwa 150 Namen umfasste – darunter Stars wie Charlie Chaplin, Humphrey Bogart, Katharine Hepburn oder Kirk Douglas – bis zu den ganz speziellen Fällen. So ist eine Folge allein der Entstehung von Charlie Chaplins beißender Satire Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris und Chaplins Vertreibung ins Exil gewidmet. Ein echter Tipp für ein Wochenende mit Tee und Decke auf der Couch, an dem man noch jede Menge passender Filme schauen könnte.