Der kunstfertige Goldschmied Rene Cardillac lebt zusammen mit Madeion, seiner Tochter aus gescheiterter Ehe, in vollkommener Abgeschiedenheit. Der exzentrische Künstler kann nicht über Erfolglosigkeit klagen, doch er ist so besessen von seinen Werken, dass er es nicht ertragen kann, sie nach einem Verkauf nicht mehr zu besitzen. Und so überfällt er kurze Zeit später, getrieben von seiner rätselhaften Obsession, die Käufer seiner Schmuckstücke, tötet sie und kehrt mit den Objekten seiner Begierde wieder nach Hause zurück. Da Cardillac in der bürgerlichen Gesellschaft hochangesehen ist, kommt ihm niemand auf die Schliche. Doch als er sich mit der Zeit hoffnungslos zwischen der Realität und den Traumwelten, in die er sich begibt, verirrt hat, fasst er selbst einen folgenschweren Entschluss, um aus dem Gefängnis seiner Illusionen auszubrechen.
Die Erzählung des Films entstand nach E.T.A. Hoffmanns Novelle „Das Fräulein von Scuderi" aus dem Jahr 1819, deren Handlung im Paris des "Sonnenkönigs" Ludwig XIV angesiedelt ist. Edgar Reitz überträgt diese in das West-Berlin des Jahres 1969 und behandelt am Beispiel Cardillacs die Probleme des modernen Künstlers in der Gesellschaft. In dokumentarischen Einschüben äußern sich die Darsteller im Film selbst über ihre Figuren.
Darsteller: Hans-Christian Blech, Catana Cayetano, Rolf Becker, Liane Hielscher
Regie: Edgar Reitz
Drehbuch: Edgar Reitz
Kamera: Dietrich Lohmann, Jörg Schmidt-Reitwein
Produktion: Edgar Reitz
Originaltitel: Cardillac
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 1968-1970
Genre: Drama
FSK 16