Mehrteilige Filmproduktionen für das britische Fernsehen sind ja oft eine spannende Angelegenheit. Das gilt nicht nur für die Trilogie über den Yorkshire Killer, der für den Sender Channel 4 produziert wurde, sondern auch für die BBC-Miniserie Escape Artist – Der Anwalt des Teufels. David Tennant spielt darin den zunächst skrupellosen und moralfreien Anwalt Will Burton, der nach einer persönlichen Tragödie, die durch seinen Klienten Liam Foyle ausgelöst wird, mit Trauer und Schmerz doch noch sein Gewissen findet. Die Miniserie begeistert vor allem durch das Spiel von Tennant und von Toby Kebbell als abgründig-charismatischer Mörder Liam Foyle. Hier treffen die beiden zum ersten Mal aufeinander:
Es hat etwas furchteinflößend Befriedigendes, Menschen dabei zuzuschauen, wie sie vollkommen die Beherrschung verlieren, Rache üben oder spektakulär durchdrehen. In der Kinogeschichte gibt es Dutzende sehr gelungener Beispiele, die genau das bedienen: Sei es Taxi Driver, Falling Down oder selbst moderne Comic-Verfilmungen wie Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn. Der von Agustín und Pedro Almodóvar produzierte Episoden-Film Wild Tales – Jeder dreht mal durch legt dabei noch eine Schippe drauf und zeigt sechs herrlich abgründige Geschichten, die oft jegliche Moral hinter sich lassen. Gefilmt und geschrieben hat dieses schwarzhumorige Meisterstück der Argentinier Damián Szifron.
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