Anne Bancroft und Dustin Hoffman in einem Film von Mike Nichols. So nüchtern hat Ende der 1960er Jahre wohl kaum jemand über den heutigen Klassiker Die Reifeprüfung gesprochen. Dieser Hybrid aus Gesellschaftssatire, Romantic Comedy und psychologischem Drama ließ keinen kalt, der sich soziale Umwälzungen wünschte oder sie verteufelte (oder bloß stillschweigend fürchtete).
Erst kurz vor dem Kinostart war der Hays-Code von Hollywoods Filmindustrie außer Kraft gesetzt worden. Dessen Normen untersagten zuvor Darstellungen von Obszönität, Vulgarität und Kriminalität, Brutalität in bestimmten Formen sowie Gotteslästerung oder Anstiftung zu subversiven Umtrieben jeder Art. Demnach wäre der ja der diabolische Grundkonflikt der Reifeprüfung schon der Selbstzensur zum Opfer gefallen. Eine verheiratete Frau verführt einen jüngeren Mann. Heute muss man sagen: Wer das nicht gesehen hat, dem fehlt ein Stück Aufklärungsunterricht.
Wir stellen hier schon mal ein kurzes Aufklärungsvideo in Sachen Filmgeschichte zur Verfügung. Aber die übrigen Szenen haben es natürlich mindestens genauso in sich…
WF