1 Wirsing oder Weißkohl
100 g Speckwürfel
500 ml Brühe
200 ml Sahne
500 g Hackfleisch, gemischt
1 Ei
1 Brötchen, altbacken
n. B. Senf, ca. 1 - 2 EL
1 Zwiebel(n)
n. B. Salz und Pfeffer
n. B. Paprikapulver, rosenscharf
n. B. Majoran
Arbeit macht das Leben süß © Studiocanal
Die fünf Folgen der "Familienserie", die heute als Fassbinders Acht Stunden sind kein Tag bekannt ist, spielen in Köln, wurden jedoch in Wuppertal gedreht. Darin schildert Rainer Werner Fassbinder Geschichten aus Arbeiterfamilien. Die erste Folge ging vor fünfzig Jahren im Herbst 1972 über den Äther. Das war kein Heile-Welt-Fernsehen. Fassbinder machte damals nicht nur ein Fass auf, sondern zwei, drei, vier Fässer. Aber die Beschäftigung einer Kolonne von Facharbeitern im Werkzeugbau spielt dennoch die zentrale Rolle, und wenn man bedenkt, welche Veränderungen es in diesem klassischen industriellen Sektor im letzten halben Jahrhundert gegeben hat und wie die Arbeitswelt als Ganze sich im selben Zeitraum gewandelt hat, so verblüfft vor allem die Tatsache, das Fassbinder und sein Ko-Autor Peter Märtesheimer die wichtigsten Zeichen der Zeit erkannt hatten.
Ein wenig Nostalgie kommt auf, wenn man die alten Kulissen, Straßenzüge oder Autos, und die klasse Schauspieler*innen wie Hanna Schygulla, Irm Hermann, Gottfried John, Luise Ullrich oder den begnadeten Werner Finck in der Rolle des Gregor sieht. Dazu wird es immer mal wieder lustig, etwa als der von John gespielte Jochen in einer Folge mehrfach hintereinander Kohlrouladen aufgetischt bekommt - bis er sein Leibgericht nicht mehr sehen kann.
Es ist angerichtet! © Studiocanal
Acht Blätter vom Wirsing oder Weißkohl ablösen und in kochendem Salzwasser blanchieren. In Eiswasser abschrecken und mit einem Küchentuch etwas trocknen. Für den Hackfleischteig das Brötchen in reichlich kaltem Wasser einweichen. Danach sehr gut ausdrücken. Hackfleisch, das Ei, das ausgedrückte Brötchen, Senf, die feingewürfelte Zwiebel, ordentlich Salz, Pfeffer und scharfes Paprikapulver in eine Schüssel geben. Zum Schluss nach Belieben noch getrockneten Majoran hineinstreuen. Alles gut vermengen.
Kleine Häufchen vom Hackfleischteig auf die ausgelegten Kohlblätter verteilen, zusammenrollen und mit Küchengarn zusammenbinden. Die Kohlrouladen anbraten. Die Speckwürfel mit auslassen. Haben die Kohlrouladen etwas Farbe angenommen, mit Brühe aufgießen. Zugedeckt eine halbe Stunde schmoren lassen. Zum Schluss die Rouladen herausnehmen. Sahne zur Soße geben, etwas einkochen lassen oder evtl. leicht abbinden. Mit wenig Salz und Pfeffer abschmecken und die Soße zu den Kohlrouladen servieren.
WF