Dieses irisch-amerikanische Immigrant:innen-Drama über Liebe, Identität und die Hoffnung auf ein besseres Leben erhielt 2015 gleich drei Oscar-Nominierungen: für den besten Film, die beste Hauptdarstellerin und das beste Drehbuch. In die Mid-Century-Geschichte von Brooklyn konnte Schauspielerin Saoirse Ronan (The Outrun) viel ihrer eigenen Biografie einfließen lassen: Sie ist nicht nur ebenso wie die Eilis, die Protagonistin des Films, irisch; ihre eigenen Eltern waren einst auch auf der Suche nach dem American Dream nach New York ausgewandert, jedoch später auf die Grüne Insel zurückgekehrt. John Crowley verfilmte Brooklyn auf Basis des gleichnamigen Romans von Colm Tóibín, das Drehbuch schrieb Nick Hornby, der sich mit Literaturverfilmungen bestens auskennt, wie ein weiterer Neuzugang im Arthaus+-Sortiment beweist.
Für Nick-Hornby-Fans ist High Fidelity natürlich ein absolutes Muss. Das Rom-Com-Drama ist nur eine der vielen Buchverfilmungen des Schriftstellers, neben About A Boy aber sicherlich die berühmteste – und nebenbei einer der definierenden Filme über die Musikkultur. John Cusack als grummeliger Plattenladenbesitzer Rob Gordon, der immer wieder an der Liebe scheitert, weil er eben nicht so ganz erwachsen werden will, ist zum Inbegriff des „Indie-Boys“ geworden. Nebendran liefert Jack Black eine der für ihn typischen überdrehten Performances des Musik-Nerds, irgendwo zwischen Hommage und Parodie. Wie es sich für so einen Film gehört, ist natürlich auch der Soundtrack exzellent kuratiert – von Dylan über The Velvet Underground bis Stereolab.
Und nochmal mischt einer der ganz großen Autoren der letzten 50 Jahre beim Film mit: Das Drehbuch des Thrillers The Counselor stammt von Cormac McCarthy, der unter anderem die Romanvorlage für den Coen-Megaerfolg No Country For Old Men lieferte. Auch sonst kann sich der Film mit den ganz großen Namen der Branche schmücken: Regie führte Ridley Scott, zum Cast gehören Michael Fassbender, Penélope Cruz, Cameron Diaz, Javier Bardem und Brad Pitt. Wie für die Geschichten McCarthys üblich, ist der Kartell-Krimi gezeichnet von einer kaltschnäuzigen Gewalt und Hoffnungslosigkeit, die nur wenige Filme des Genres heraufbeschwören können.
1986 war das Jahr von Top Gun. Der junge Tom Cruise war in diesem Jahr jedoch noch in einem weiteren Film zu sehen, der heute als Klassiker gilt: Die Farbe des Geldes. Das Zockerdrama von Regisseur Martin Scorsese basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis, ebenso wie das gefeierte 1961er Prequel Haie der Großstadt. In beiden Filmen spielt Paul Newman eine der Hauptrollen, für den zweiten bekommt er 1987 endlich seinen ersten und einzigen Oscar. Eindrucksvoll festgehalten in den dynamischen, fast schon tänzerischen Kameraaufnahmen von Michael Ballhaus entfaltet sich in Die Farbe des Geldes um die Poolbillard-Tische Amerikas eine packende Geschichte über männliche Egos, Täuschung, Glück, das Gewinnen und Verlieren.
Als Es war Nacht in Rom 1960 erschien, hatte Regie-Pionier Roberto Rossellini seine neorealistische Nachkriegsarbeit eigentlich schon fast abgehakt und sich historischen Dramen zugewendet. In diesem oft übersehenen Film taucht er nach über zehn Jahren erneut in die Welt seiner berühmten (Nach)Kriegs-Trilogie ein: Situiert im besetzen Rom während der letzten Züge des Zweiten Weltkriegs zeigt Rossellini hier gewohnt (zwischen)menschlich geprägt Szenen des Widerstands, der Solidarität und der Zusammenarbeit über Sprachgrenzen hinweg – aber auch das Scheitern seiner Protagonist:innen an alldem.
Godard goes 80’s: Als Neuverfilmung des berühmten Spielfilmdebüts Außer Atem der Regie-Legende hatte Atemlos – Breathless von Jim McBride 1983 große Fußstapfen zu füllen. Das tut er vor allem mit dem jungen Richard Gere in der Hauptrolle des draufgängerischen, gänzlich unbekümmerten (und originalgetreu recht chauvinistischen) Autoknackers Jesse Lujack, der in einer ganzen Myriade gestohlener Karren und mit ständig wachsendem Strafregister durch Los Angeles flitzt, um seine frühere Affäre Monica (Valérie Kaprisky) für sich zu gewinnen. Neo-Noir trifft auf Amour fou trifft auf Rock’n’Roll – mit einem Level an Testosteron und Adrenalin, das eben nur Amerikaner einem solchen Kriminaldrama einhauchen können.
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