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Top 5: Für diese Filme braucht es Sitzfleisch

Nach drei Kino-Stunden in Gesellschaft des rauchenden und hadernden Oppenheimer, weiß man wieder: Für manche Filme braucht es einfach Sitzfleisch. Wir haben fünf aus unserem Katalog versammelt, für die sich das lange Sitzen lohnt

04. August 2023

Apocalypse Now (183 Minuten)

Ein Film, den man (mehrmals) gesehen haben muss – und immer wieder ein ziemlich intensiver Ritt. Die von Regisseur Francis Ford Coppola präferierte "Final Cut"-Version kommt zwar "nur" auf zwei Stunden und 33 Minuten, aber die sind dermaßen intensiv, dass sie einem im besten Sinne länger vorkommt. Vor allem der Wechsel aus Kriegs-Action und den fiebrigen, hypnotischen Reiseparts sorgt dafür, dass man schnell jegliches Zeitgefühl verliert und sich nach dem Film fühlt, als hätte man gerade eine Malaria-Erkrankung durchgemacht – was man dann obskurer weise als ausdrückliches Kompliment versteht.

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Inland Empire (180 Minuten)

Mit David Lynch kann man viel Zeit verbringen. Allein die Twin Peaks-Gesamtlänge mit allen Folgen aller Staffeln und dem Film kann einen Wochenlang beschäftigen. Wobei man bei Lynch zur reinen Film- oder Serien-Zeit auch noch all die Stunden addieren muss, die man danach mit einem leicht verdrehten Hirn verbringt – oder mit ausufernden Interpretationen seines Werks. Lynchs Inland Empire ist dabei einer seiner längsten Filme – und irgendwie auch einer seiner leichtesten. Denn obwohl auch hier Realität, Wahn und Traum verschwimmen, blitzt immer wieder ein absurder Humor auf, der hier spielerischer daherkommt als sonst bei ihm.

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Lawrence von Arabien (227 Minuten)

Im Kino waren es noch 216, in der restaurierten Endfassung 227 Minuten. Wenn es einen Film gibt, der das wuchtige Label „Monumentalfilm“ verdient hat, dann ja wohl Lawrence von Arabien. Unter der Regie von David Lean schreibt Peter O’Tole auf Langstrecke Kinogeschichte, ohne dass seinem Charisma dabei die Luft ausgeht. Für viele stehen Filme wie Lawrence von Arabien und Ben Hur für lange Feiertags-Nachmittage vor dem Fernseher, die noch jede Kindheit schöner und spannender gemacht haben.

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Fanny und Alexander (181 Minuten)

Es war Ingmar Bergmans letzter Kinofilm: Fanny und Alexander nimmt sich die Zeit, eine prächtige und detailverliebte Familiensaga episch auszubreiten. Also verbringt man drei Stunden im Kreise der Familie Ekdahl im Schweden des 20. Jahrhunderts. Viele Gespräche in Küchen, in schwedischen Gärten, auf großen Terrassen. Aber auch: sehr abgründige Momente voller Züchtigung und fragwürdigen Erziehungsmaßnahmen.

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Magnolia (188 Minuten)

Vielleicht ist Paul Thomas Andersons Drama der kurzweiligste Film in dieser Runde. Und das, obwohl er zugleich der Zweitlängste ist. Aber die episodenhafte Auffächerung der komplexen Geschichte, die immer wieder durch den Film wehenden Songs von Aimee Mann und das dramatische, zum Aufklatschen der vom Himmel fallenden Frösche inszenierte Finale rauschen regelrecht an einem vorbei. Nach diesem Film fühlt man sich, als hätte man einen großen amerikanischen Roman gelesen – was ja dann noch eine Weile länger gedauert hätte als 188 Minuten.

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