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Oden an die Heimat und den Film: Neue Titel bei ARTHAUS+

Verneigungen vor Größen der Filmgeschichte, vor der eigenen Herkunft und vor der Resilienz der Frauen: Diese Filme gibt’s seit August bei ARTHAUS+.

29. August 2025

Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende

Heimat ist das große Hauptthema im Schaffen von Edgar Reitz, der mit seiner gleichnamigen Trilogie ein Monumentalwerk über seine eigene Heimat, den Hunsrück, geschaffen hat. Der dritte Teil der Reihe, Heimat 3, erschien 2004 und widmet sich in sechs Folgen (oder gut elf Stunden) der Nachwendezeit und der damals bevorstehenden Jahrtausendwende. Ein umfassendes Dokument der jüngeren deutschen Geschichte und des Alltags in Zeiten des Umbruchs.

Ernest & Célestine: Die Reise ins Land der Musik

Der Bär Ernest und die Maus Célestine sind die Hauptcharaktere einer Kinderbuchreihe des belgischen Autors und Illustrators Gabrielle Vincent. Nach einer ersten Verfilmung 2012 erschien 2023 ein zweiter Film, in dem das ungleiche Paar die Musik in Ernests Heimat zurückbringen will. In Zeiten knalliger Animationen und konstanter Reizüberflutung sticht Die Reise ins Land der Musik als charmanter, simpler und unschuldiger Zeichentrickfilm über Werte wie Toleranz und Freundschaft heraus.

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Die Gebrüder Skladanowsky, Hammett & Nick’s Film: Lightning Over Water

Im August feierte Wim Wenders seinen 80. Geburtstag. Um den Jahrhundert-Filmemacher gebührend zu ehren, gibt es nun – neben Klassikern wie Der Himmel über Berlin und Paris, Texas – drei Wenders-Neuzugänge im Sortiment: Mit Die Gebrüder Skladanowsky verneigte sich Wim Wenders 1995 zusammen mit Absolvent:innen der Hochschule für Fernsehen und Film München vor den beiden Pionieren des Kinos. Teils als Stummfilm mit Original-Handkurbelkamera und teils als Interview mit Max Skladanowskys Tochter Lucie gedreht, rekonstruieren sie hier 100 Jahre Filmgeschichte mit viel Herz und Humor.

Mit Hammett feierte Wim Wenders 1982 sein Hollywood-Debüt. Die berühmt schwierige und langwierige Genese des Films und die Konflikte mit Produzent Francis Ford Coppola verarbeitete Wenders noch während der Dreharbeiten in Der Stand der Dinge. Und auch hier ehrte der Filmemacher einen Pionier: Hammett erzählt eine fiktive Geschichte aus dem Leben Samuel Dashiell Hammetts, quasi der Erfinder des amerikanischen Kriminalromans. Aufgrund seiner Entstehungsbedingungen ein untypischer Wenders-Film, der heute jedoch Kultstatus genießt.

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Während der Arbeiten an Hammett drehte Wim Wenders nicht nur Der Stand der Dinge, sondern auch Nick’s Film – eine Art filmische Sterbebegleitung von Regisseur Nicholas Ray (denn sie wissen nicht, was sie tun), der unheilbar an Krebs erkrankt war. Ebenso wie Die Gebrüder Skladanowsky besteht der Streifen teils aus dokumentarischen, teils aus Spielfilmszenen. Eine berührende, ungeschönte Ode an das Leben, den Tod und das Filmemachen.

All eure Gesichter

All eure Gesichter ist die jüngste Veröffentlichung von Jeanne Herry (In sicheren Händen). Das Drama widmet sich der Restorative Justice, die vor zehn Jahren Einzug ins französische Rechtssystem hielt. Dabei werden Opfer und Täter:innen von Verbrechen zusammengeführt, um gemeinsam Lösungen zur Wiedergutmachung zu finden und in den Austausch zu treten. Der Film begleitet mehrere Mediator:innen und Teilnehmer:innen dieser Maßnahmen auf dem herausfordernden Weg der Heilung – mit viel Feingefühl und dokumentarischer Schärfe.

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Eraserhead

Andere Menschen sind froh, wenn sie einmal in ihrem Leben etwas so Einzigartiges, Bedeutsames schaffen wie Eraserhead – für David Lynch war das gerade einmal der Anfang. Das Spielfilmdebüt der Surrealismus-Ikone von 1977 ist ein impressionistisches Albtraummonument, über dessen Bedeutung und Themen wie Vaterschaft und die Dystopie des Postindustrialismus noch heute diskutiert wird. Eine neue, düstere ästhetische und klangliche Welt eröffnend, wirkt Eraserhead bis heute in Film und Sounddesign nach – nur einer der vielen Beweise für das Genie Lynchs.

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Sehnsucht der Frauen

Ein Panoptikum der makelhaften Beziehungen: In Sehnsucht der Frauen porträtiert Ingmar Bergman 1952 vier Frauen, die sich mehr wünschen von ihren Ehen, sich jedoch immer wieder Kompromissen hingeben, um ihre Partner zufriedenzustellen und über Lug und Betrug hinwegzusehen. Trotz dieser Tragik zählt das anthologische Drama mit seinen komödiantischen Untertönen zu den leichteren Bergmann-Filmen. Fazit: Die idyllische Honeymoon-Phase kann eben nicht für immer anhalten – macht das Beste draus.

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cw

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